Der Gedanke ist folgender: Nehmen wir z.B. den Vers: "Er wird abwischen alle Tränen und der Tod wird nicht mehr sein...". Eine wundervolle Verheißung, die in mir die Sehnsucht nach Gottes neuer Welt weckt.
Vertreter einer politischen Theologie würden das genauso sehen, aber nun sagen, dass eben gerade diese Verheißung Folgen für unser Handeln als Christen haben sollte. Konkret: Wenn wir auf eine Welt hoffen, in der es keine Tränen mehr gibt, sollten wir dann nicht schon jetzt gegen alles kämpfen, das uns und andere traurig macht!?
Spannend finde ich, dass hier christliches Handeln mal nicht im Rahmen der Rechtfertigungslehre bedacht wird (mit all den Assoziationen die damit verbunden sind: Werkgerechtigkeit, billige Gnade, tertius usus legis, etc.). Stattdessen steht hier die Eschatologie im Vordergrund.
1 Kommentar:
...was allerdings ähnlich bleibt wie bei anderen theologischen Fragestellungen: Das Ideal wäre - zumindest aus meiner Sicht - eine Theologie, in der zwei sich auf den ersten Blick ausschließende Positionen - hier "Diesseits-" und "Jenseits-Eschatologie" - untrennbar zusammenfallen. Am besten "automatisch", ohne künstliche Reflexion.
Hier sehe ich übrigens derzeit das größte Potenzial der Emerging Conversation - im explizit ethischen Bereich. Wäre doch was, wenn die positiven Grundanliegen der politischen Theologie endlich mal ankommen bei den "Evangelikalen"!
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