Donnerstag, 14. April 2011

Schlicht und Ergreifend V

Und es traten Blinde und Lahme in dem Tempel zu ihm,
und er heilte sie.

Matthäus 21, 14-17

Mittwoch, 6. April 2011

Warum musste Jesus sterben?

Es ist Passionszeit. In diesen Wochen denkt die Christenheit an das Leiden und Sterben Jesu. Bedenkt man die Grausamkeit des Todes Jesu, die Qual und den Spott, den Jesus erleiden musste, so ist zu fragen: Warum ausgerechnet Jesus? Jesus hat Kranke geheilt, Blinde gesund gemacht, Gelähmte konnten wieder gehen. Man hörte seinen Reden gerne zu. Massen folgten ihm nach. Warum also Jesus? Seit zwei Jahrtausenden haben Dichter und Denker über das Kreuz nachgedacht. Kluge Leute haben versucht, der Bedeutung des Kreuzes auf die Spur zu kommen. Sie haben das Kreuz auf unterschiedliche Weise interpretiert. Letztlich steht bei fast allen Deutungsmöglichkeiten eines im Mittelpunkt: die Vergebung der Sünden. Mit „Sünden“ ist mehr gemeint als moralische Verfehlungen. Unter Sünde verstehe ich die Tendenz Gott aus unserem Leben heraushalten zu wollen, die Neigung ohne Gott auskommen zu wollen, unser Leben ohne Gottes Hilfe meistern zu wollen. Diese menschliche Grundneigung Gott aus unserem Leben zu verdrängen führte im Jahr 30 nach Christus soweit dass alle schrien: „Kreuziget ihn.“ So wurde der Sohn Gottes am Kreuz auf grausamste Weise hingerichtet. Welche Bedeutung hat das Kreuz für uns heute? „Vater vergib ihnen...“, so heißen die letzten Worte Jesu im Lukasevangelium. Für mich ist das der Schlüssel zum Verständnis des Kreuzes. Mit den Worten „Vater vergib ihnen“ hat Jesus den düsteren Ort Golgatha, den Ort der Sünde, zum Ort seiner Liebe und seiner Vergebungsbereitschaft gemacht. Wer die Worte „Gott, vergib mir“ von Herzen spricht, der kann sicher sein: Er ist mit Gott im Reinen. Ihm sind die Sünden vergeben. Nichts soll ihn von Gottes Liebe trennen. So ist aus dem Kreuz, dem grausamen Hinrichtungsort, ein Zeichen der Liebe Gottes geworden. Darum können Christen fröhlich an das Kreuz denken und singen: „Tausend, Tausendmal sei Dir, liebster Jesu Dank dafür.“