Sonntag, 18. April 2010

Götzenbilder im Wohnzimmer

Wer mit den Psalmen vertraut ist, besitzt in seinen Gedanken ganze Gallerien von Gottesbildern. Wir nehmen das Bild vom guten Hirten, stellen uns eine saftige Wiese vor und hängen es in unser geistiges Wohnzimmer. Wir erinnern uns an Gott, der wie ein starker Fels ist, und hängen es gleich daneben. Und dann fühlen wir uns gut und freuen uns über diese ausdrucksstarken Bilder.

Diese Bilder können dann zu Götzenbilder werden, wenn wir vergessen, dass sie den lebendigen Gott beschreiben. Dieser Gott lässt sich nicht mit einer Digitalkamera fotografieren, sondern will erfahren werden. Er gehört nicht ins Museum und in keine Gallerie, sondern ins Leben. Oft ist er gerade nicht auf einer saftigen Wiese zu finden, sondern mitten im Chaos unseres Lebens.

Er will nicht ein Hirte sein, sondern dein Hirte!
Er will uns nicht nur zum frischen Wasser führen, sondern auch durchs finstere Tal!
Er will nicht irgendein Gott, sondern dein Gott!

Gottesbilder sind dann Götzenbilder, wenn sie zu Bildern verkommen sind, die an der Wand verstauben, aber keine Relevanz in unserem Leben haben. Diese Bilder sind dann falsch, wenn sie uns dazu verleiten uns in eine heile Welt zu träumen, wenn Gott uns doch jetzt in unserer unvollkommenen Welt begegnen will.

Darum lass Dir gesagt sein: Der Herr ist Dein Hirte!