Mittwoch, 15. September 2010

Feierabend

Am Ende dieses langen Tages
lege ich ab
Bücher
Briefe
Schlüssel
Schuhe
Kleider und die Uhr.
Am Ende dieses langen Tages
lege ich auf dich
Ängste
Sorgen
Mühen
Freude
Trauer
Sehnsucht
Und meine Schuld.

Am Ende dieses langen Tages
lege ich mich
ganz und gar
still und geborgen
mein guter Gott
in deinen Schutz und Frieden.

Johannes Hansen

Dienstag, 7. September 2010

Gedanken zur Taufe

Ist die Kindertaufe überhaupt biblisch? Ob etwas biblisch ist, das ist nicht immer so leicht zu sagen. Dass Frauen zum Abendmahl gehen dürfen zum Beispiel ist biblisch nicht belegt, sollte ich es deswegen ablehnen? Ich denke: Nein! Fest steht, dass Taufe biblisch belegt ist. Ob Kinder getauft wurden ist umstritten.

So sehe ich die Kindertaufe: Was im Alten Testament die Beschneidung war, ist im Neuen Testament die Taufe. Noch ehe ich "Ja" zu Gott sagen kann, sagt Gott "Ja" zu mir und bietet mir die Vergebung meiner Sünden an....
Wann ist denn Jesus gestorben? Nach meiner Bekehrung? Nein, natürlich nicht. Sondern im Jahr 30 n. Chr. Gott spricht sein bedingungsloses "Ja" zu uns Menschen, noch ehe ich mich für ihn entscheide.

Die Reihenfolge Glaube - Taufe oder Taufe-Glaube ist im Prinzip egal.
Wir müsse uns eingestehen, es ist nicht alles von uns abhängig. Gott macht den ersten Schritt und gibt sein bedinungsloses Ja. Deine Taufe, noch bevor Du zum Glauben kamst, stellt das besonders eindrücklich dar.

Christ oder Nicht-Christ - das ist hier die Frage

Mit der Frage "Wer ist Christ?" wurde ich zum ersten Mal im süddeutschen Raum konfrontiert. Hier hörte ich wie gläubige Schwaben zwischen "Chrischten und Nicht-Chrischten" unterschieden. Als wäre "Christ" ein eingetragenes Warenzeichen für eine bestimmte Form der Frömmigkeit. Man selbst will die Schafe von den Böcken trennen, die Geretteten von den Nicht-Geretteten.

Paulus macht nicht eine bestimmte Art der Frömmigkeit zum Maßstab, sondern allein das Bekenntnis zu Christus: "Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet."(so Paulus in der Bibel im Römerbrief, Kapitel 10, Vers9).

Dabei spielt es keine Rolle, ob man freikirchlich, landeskirchlich, katholisch oder pietistisch ist. Ich glaube, die Frage "Wer ist Christ?" sollten wir dem überlassen, der in die Herzen schauen kann.
Und darüber hinaus nie vergessen: Gott liebt alle Menschen. Voraussetzungs- und bedingungslos. Er liebt sie unendlich und wirbt um sie, ganz egal, ob sie nun Chrischten oder Nicht-Chrischten sind.