Montag, 8. November 2010

Auf die Nächstenliebe ausgerichtet

Wenn die Mission nicht auf Nächstenliebe ausgerichtet ist, wenn sie also nicht aus einem tiefgreifenden Akt göttlicher Liebe hervorgeht, läuft sie Gefahr, auf eine rein philanthropische und soziale Tätigkeit reduziert zu werden. Die Liebe Gottes zu jedem Menschen ist in der Tat das Herz der Erfahrung und der Verkündigung des Evangeliums, und alle, die sie annehmen, werden ihrerseits Zeugen dieser Liebe. Die Liebe Gottes, die der Welt Leben schenkt, ist die Liebe, die uns in Jesus, dem Wort des Heils, dem vollkommenen Ebenbild der Barmherzigkeit des himmlischen Vaters, geschenkt wurde.
Papst Benedik XVI, Botschaft zum Weltmissionssonntag, 22. Oktober 2006

Samstag, 6. November 2010

Schlicht und Ergreifend III

Jesus sprach zu den Jüngern:

Als ich euch ausgesandt habe ohne Geldbeutel, ohne Tasche und ohne Schuhe, habt ihr da je Mangel gehabt?

Sie sprachen:

Niemals!

(Lukas 22,35)


Mittwoch, 15. September 2010

Feierabend

Am Ende dieses langen Tages
lege ich ab
Bücher
Briefe
Schlüssel
Schuhe
Kleider und die Uhr.
Am Ende dieses langen Tages
lege ich auf dich
Ängste
Sorgen
Mühen
Freude
Trauer
Sehnsucht
Und meine Schuld.

Am Ende dieses langen Tages
lege ich mich
ganz und gar
still und geborgen
mein guter Gott
in deinen Schutz und Frieden.

Johannes Hansen

Dienstag, 7. September 2010

Gedanken zur Taufe

Ist die Kindertaufe überhaupt biblisch? Ob etwas biblisch ist, das ist nicht immer so leicht zu sagen. Dass Frauen zum Abendmahl gehen dürfen zum Beispiel ist biblisch nicht belegt, sollte ich es deswegen ablehnen? Ich denke: Nein! Fest steht, dass Taufe biblisch belegt ist. Ob Kinder getauft wurden ist umstritten.

So sehe ich die Kindertaufe: Was im Alten Testament die Beschneidung war, ist im Neuen Testament die Taufe. Noch ehe ich "Ja" zu Gott sagen kann, sagt Gott "Ja" zu mir und bietet mir die Vergebung meiner Sünden an....
Wann ist denn Jesus gestorben? Nach meiner Bekehrung? Nein, natürlich nicht. Sondern im Jahr 30 n. Chr. Gott spricht sein bedingungsloses "Ja" zu uns Menschen, noch ehe ich mich für ihn entscheide.

Die Reihenfolge Glaube - Taufe oder Taufe-Glaube ist im Prinzip egal.
Wir müsse uns eingestehen, es ist nicht alles von uns abhängig. Gott macht den ersten Schritt und gibt sein bedinungsloses Ja. Deine Taufe, noch bevor Du zum Glauben kamst, stellt das besonders eindrücklich dar.

Christ oder Nicht-Christ - das ist hier die Frage

Mit der Frage "Wer ist Christ?" wurde ich zum ersten Mal im süddeutschen Raum konfrontiert. Hier hörte ich wie gläubige Schwaben zwischen "Chrischten und Nicht-Chrischten" unterschieden. Als wäre "Christ" ein eingetragenes Warenzeichen für eine bestimmte Form der Frömmigkeit. Man selbst will die Schafe von den Böcken trennen, die Geretteten von den Nicht-Geretteten.

Paulus macht nicht eine bestimmte Art der Frömmigkeit zum Maßstab, sondern allein das Bekenntnis zu Christus: "Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet."(so Paulus in der Bibel im Römerbrief, Kapitel 10, Vers9).

Dabei spielt es keine Rolle, ob man freikirchlich, landeskirchlich, katholisch oder pietistisch ist. Ich glaube, die Frage "Wer ist Christ?" sollten wir dem überlassen, der in die Herzen schauen kann.
Und darüber hinaus nie vergessen: Gott liebt alle Menschen. Voraussetzungs- und bedingungslos. Er liebt sie unendlich und wirbt um sie, ganz egal, ob sie nun Chrischten oder Nicht-Chrischten sind.

Sonntag, 18. April 2010

Götzenbilder im Wohnzimmer

Wer mit den Psalmen vertraut ist, besitzt in seinen Gedanken ganze Gallerien von Gottesbildern. Wir nehmen das Bild vom guten Hirten, stellen uns eine saftige Wiese vor und hängen es in unser geistiges Wohnzimmer. Wir erinnern uns an Gott, der wie ein starker Fels ist, und hängen es gleich daneben. Und dann fühlen wir uns gut und freuen uns über diese ausdrucksstarken Bilder.

Diese Bilder können dann zu Götzenbilder werden, wenn wir vergessen, dass sie den lebendigen Gott beschreiben. Dieser Gott lässt sich nicht mit einer Digitalkamera fotografieren, sondern will erfahren werden. Er gehört nicht ins Museum und in keine Gallerie, sondern ins Leben. Oft ist er gerade nicht auf einer saftigen Wiese zu finden, sondern mitten im Chaos unseres Lebens.

Er will nicht ein Hirte sein, sondern dein Hirte!
Er will uns nicht nur zum frischen Wasser führen, sondern auch durchs finstere Tal!
Er will nicht irgendein Gott, sondern dein Gott!

Gottesbilder sind dann Götzenbilder, wenn sie zu Bildern verkommen sind, die an der Wand verstauben, aber keine Relevanz in unserem Leben haben. Diese Bilder sind dann falsch, wenn sie uns dazu verleiten uns in eine heile Welt zu träumen, wenn Gott uns doch jetzt in unserer unvollkommenen Welt begegnen will.

Darum lass Dir gesagt sein: Der Herr ist Dein Hirte!