Donnerstag, 11. Juni 2009

Kirche, Kaffee und Corporate Identity

Schon das Logo in weiter Ferne weckt Glücksgefühle. Der Duft von frisch gemahlenen Kaffeebohnen kommt einem entgegen sobald man die Tür öffnet. Im Hintergrund läuft Jazzmusik. -- Ein Besuch bei Starbucks.  
Im Starbucks selbst ist es voll. In bequemen Sesseln sitzen Leute, die sich angeregt unterhalten. An der Kasse stehen 20 Personen, die ebenso sehnsüchtig wie geduldig darauf warten ihre Kaffeebestellung aufgeben zu dürfen.  

Es ist schon verrückt. Da warten Leute auf ihren 4,40 Euro teuren Kaffee, der ihnen nicht einmal an den Platz gebracht wird... Und trotzdem lieben sie Starbucks. Das Mission (!) Statement von Starbucks lautet: "Wir möchten Menschen Tasse für Tasse und in jeder Umgebung inspirieren und fördern." Mission accomplished, denkt der leidenschaftliche Kaffeetrinker.

Warum gelingt es einer Kaffee-Kette ihren Kaffee so brilliant zu vermarkten? Und: Wenn Kaffee derart anziehend wirkt, wie attraktiv müssten dann unsere Kirchengemeinden sein, wenn wir doch viel Besseres zu bieten haben?    

Wäre es nicht toll, wenn jemand in weiter Ferne einen Kirchturm sähe und das gleiche empfinden würde wie der Tourist, der in einer fremden Stadt überraschend ein Starbucks entdeckt?
Statt zu sagen "Hier habe ich den besten Kaffee meines Lebens getrunken" könnte der Gottesdienstbesucher denken: "Hier bin ich Gott begegnet." Wäre das nicht viel schöner?

Ich glaube, es ist wesentlich leichter Kaffee zu verkaufen als dafür zu sorgen, dass das Evangelium auch ankommt. Trotzdem sollten wir nicht aufhören zu fragen, wie wir Kirche attraktiver gestalten können.  

Mt 5, 13 „Ihr seid so wichtig, wie Salz wichtig ist für diese Welt. Ohne euch würde nichts mehr richtig schmecken und ohne euch würde auch alles Gute uncool sein. Das ist so: ihr seid wie ein Kühlschrank für diese Welt, denn ohne euch würde alles vergammeln. Aber wenn Salz lasch geworden ist und nicht mehr salzt, und ein Kühlschrank kaputt ist und nicht mehr kühlt, gehört beides auf den Müll, damit es dort restlos entsorgt wird. 14 Auch sehe ich euch wie ein helles Licht in dieser Welt. Wenn eine Stadt oben auf einem Berg liegt, kann man ihre Beleuchtung nachts ja auch noch kilometerweit sehen. 15 Wenn du dir eine Lampe für dein Zimmer besorgst und sie nachts anmachst, dann stellst du sie doch auch nicht unters Bett. Ganz im Gegenteil, du stellst sie dahin, wo man sie auch sehen kann und sie alles beleuchtet! 16 Genauso soll auch euer Licht für alle Menschen sichtbar sein. So wie ihr lebt und an eurer Einstellung, daran sollen sie euren Vater im Himmel erkennen und von ihm begeistert sein.“ Matthäus 5, 13-16 nach der Volxbibel

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