Mittwoch, 8. April 2009

Lobpreis einmal anders

Es ist eine Eigenart des ersten Buchs der Bibel, dass darin diverse Steigerungen vorkommen. Nach der Erzählung der Genesis erschafft Gott nicht nur die Welt (1. Mose 1,1), sondern fügt ihr das göttliche Prädikat "sehr gut" hinzu (1. Mose 1,31). Er erschafft nicht nur Fische und Landtiere, sondern lässt es vor Tieren nur so wimmeln (1. Mose 1,20). Doch nicht nur das, Gott erschafft nicht nur eine Vielzahl von Tieren, sondern legt in sie das Potenzial zur Fruchtbarkeit (1. Mose 1,22).
Narrativ entfaltet das 1. Buch Mose hier eine Theologie lobpreisenden Charakters, die den Leser über die Größe Gottes staunen lässt. Diese Form der Theologie spiegelt sich auch in der Rede vom "ewigen Bund" wieder (1. Mose 9 und 17). Gott schließt nicht irgendeinen Bund, sondern entscheidet sich dafür, sich für alle Zeit an seine Schöpfung zu binden. Er sichert nicht nur den Fortbestand der Menschheit, sondern segnet sie, damit sie die Erde füllen. Der in der Schöpfungserzählung ausgesprochene Segen gilt nicht nur temporär, sondern für immer. 1. Mose 9 und 17 redet somit von einem Bund, der die Leserinnen und Leser in das Bundesgeschehen mit hineinnimmt, denn: Wenn der Bund Gottes mit Noah und Abraham ewigen Charakters ist, dann gilt er bis zum heutigen Tag.

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